Der Dachausbau 2011

Sanierung Erdgeschoss

Die Dächer im Solling waren früher mit Sandsteinplatten gedeckt. Auf historischen Postkarten ist dies noch zu sehen, um 1960 wurde unser Haus jedoch mit Frankfurter Platte eingedeckt. Sandsteinplatten sind im Vergleich zu heutigen Ziegeln deutlich schwerer. Auf der Südseite kann man sehen, wie sich die Ständer in den Schwellenbalken eingedrückt haben. Ein Sandsteindach war daher für unser Haus nicht mehr realisierbar.

 

2011 haben wir das Haus neu mit roten Ziegeln eingedeckt, die jedoch denkmalgerecht gerade abgeschnitten sind und eine historische Form haben. Die Windbretter und die Seitenabdeckungen sind in Sandstein ausgeführt, auch wenn dieses historisch nicht ganz einwandfrei ist. Unter den Ziegeln ist ein Harzer Unterdach. Dadurch ist das Dach nun winddicht und wärmt unser Haus deutlich besser. So sollte das Dach die nächsten 80 Jahre überstehen.


Mit dem Neueindecken des Daches haben wir auch den Dachboden ausgebaut. Vorher hatte das Durchgangszimmer zum Bad ein Stockbett, dass aber eigentlich nur für Kinder bis 12 Jahren geeignet war. Der neue Dachboden ist wesentlich geräumiger und hat zwei normale Betten. Allerdings hängt auf 1,6 m Höhe ein großer Eichenbalken.

 

Sandsteindächer benötigen auf Grund des Gewichtes eine besondere Unterkonstruktion. Diese ist in unserem Haus durch den innen liegenden Firstbalken mit aufgeblatteten Seitenstreben ausgeführt. Auch wenn er tief im Raum hängt, strahlt er doch eine beeindruckende Statik aus. Unser Haus war bis ca 1880 ein Rauchhaus und hatte keinen Schornstein. Der Rauch vom offenen Feuer zog durch das Haus nach oben. Alle Balken waren Russ geschwärzt. Wir haben die offenen Dachbalken abgeschliffen, durch den Rauch sind sie aber so gut imprägniert, dass sie keine weitere Farbe als Holzschutz benötigten.

 

Das Dach ist mit 20 cm Steinwolle isoliert. Es ist nicht nur sehr warm es herrscht auch absolute Stille, da von den Fenstern zum Garten auch keine Geräusche eindringen.

Weser Sandstein